Die Meisterin erzählt Geschichten

Man kann nie wissen, wer wer ist
Von der Höchsten Meisterin Ching Hai, Los Angeles, Kalifornien, USA
31. August 1997 (Ursprünglich auf englisch) Videokassette Nr. 589

Einst ging der Buddha auf Almosentour, aber ein reicher Mann scheuchte den Buddha weg und schimpfte ihn. Also sagte der Buddha: „Du bist ein sehr unwissender, dummer Buddha’! Du hast deine eigene Mutter geheiratet und isst deinen Vater; und doch stehst du hier und schimpfst mich.“ Der Hausbesitzer war sehr verwirrt und bat ihn um eine Erklärung.

Also sagte der Buddha: „Die Frau, die du jetzt geheiratet hast, ist deine Mutter in deinem früheren Leben. Das Schwein, das du jetzt isst, ist dein Vater in deinem früheren Leben und der Hund war früher deine Großmutter. Jetzt gibst du dem Hund einen Fußtritt, du isst deinen Vater und du schläfst mit deiner Mutter. So, was denkst du also darüber?“ Als der Buddha es so ausdrückte, hatte der Besitzer plötzlich die Einsicht, dass es wahr war. Er bereute und folgte später dem Buddha.

Wir wissen also nie, wer „wer“ ist, aber es ist besser, wenn wir das nicht erkennen oder wenn wir nicht viel von unserem vergangenen Leben wissen. Denn in der Tat bleibt nur die Energie übrig; es ist nicht der gleiche Körper. Die Energie des zurück gelassenen Magnetfeldes, die Energie der Sehnsüchte und der unerfüllte Wunsch des vorigen Lebens dieses Menschen bleibt übrig. Es war also tatsächlich unsere Mutter, aber andererseits auch wieder nicht, versteht ihr, was ich meine? Es ist unsere Mutter, aber sie ist es doch nicht, denn wenn sie wiedergeboren wird, vermischt sie sich mit einer anderen Art von Energie. Etwas ist übrig geblieben, aber etwas Neues, und es ist auch ein anderer Körper.

Lauft also nicht herum und kompliziert euer Leben, indem ihr mit der Vergangenheit oder der Zukunft herumspielt. Lasst es wie es ist! Was immer wir jetzt haben, ist was wir haben.