Die Meisterin sagt

 

 

 

Schüttelt eure Gewohnheiten ab, um wahrhaft freie Menschen zu werden

Von der Höchsten Meisterin Ching Hai, Santimen, Pingtung, Formosa,
1. April 1990 (Ursprünglich auf chinesisch) MP3-CR08

Schon in alten Zeiten haben spirituell Praktizierende immer wieder in gewissen Abständen ihre täglichen Aufgaben unterbrochen, um fleißig in Gruppen zu meditieren. Das ist der Weg um Fortschritte zu machen. Wir werden Leben um Leben immer wieder geboren, weil wir dem Diktat unserer Gewohnheiten folgen. Wenn wir in diesem Leben ein bestimmter Typ Mensch werden, so kommt es daher, dass wir schon in früheren Leben so ein Mensch gewesen sind. Genauso führen wir gewisse Tätigkeiten aus, weil wir sie in der Vergangenheit schon ausgeführt haben. Wenn wir aber nicht gelegentlich unsere Gewohnheiten ablegen und etwas Neues tun, dann müssen wir nach unserem Tode wiederkommen. Der Einfluss wird stärker werden und dazu führen, dass wir jedes Mal, wenn wir zurückkommen, die gleichen Handlungen wiederholen.

Deshalb haben Meister oder Zen-Meister in alter Zeit gelegentlich ihre Schüler angebrüllt oder sie plötzlich mit einem Stock geschlagen, um sie zu erschrecken und sie so für eine gewisse Zeit von der Beeinflussung der Vergangenheit zu befreien. Nur dann konnten die Meister oder Zen-Meister ihren Anhängern neue Informationen vermitteln. Es waren vielleicht nur ganz wenige, aber sie reichten aus. Später würden sie sprießen gedeihen und wachsen und die Schüler zu neuen Menschen machen.

Genauso befiehlt uns vielleicht heutzutage ein Meister eine Arbeit zu machen, die wir verabscheuen oder die wir nicht gewöhnt sind, um die Ketten zu sprengen, die uns fesseln wie Pferde oder Tauben, die immer eine bestimmte Route nehmen und das auch weiterhin tun, sogar nachdem sie befreit worden sind.

Wir Menschen sind genauso. Warum reinkarnieren wir Leben um Leben? Der Grund ist folgender: Wenn wir in einem Leben die Gewohnheit haben, gewisse Dinge zu tun, wird uns das dahingehend beeinflussen, dass wir die gleichen Dinge tun, wenn wir im nächsten Leben wiederkommen. Wir haben einen Verstand, der all unsere Handlungen und Vorlieben aufzeichnet und alle diese Neigungen jedes Mal, wenn wir wiederkommen, neu abspielt, sodass wir in die gleichen Verhaltensweisen verfallen und daran gehindert werden, über unsere vergangene Ebene hinauszugehen. Manchmal, wenn wir eine gute oder schlechte Tat tun wollen, wird das einfach von den vergangenen Gewohnheiten beeinflusst und ist nicht eine Folge der Tatsache, dass wir wirklich gut oder schlecht sind.

Es gibt Zeiten, wenn in denen ich euch auffordere, scheinbar sinnlose Arbeiten auszuführen, die ihr vielleicht langweilig und unlogisch findet, aber sogar dann müsst ihr sie nach meinen Anweisungen ausführen. Indem ihr gelegentlich solche Arbeit macht, löst ihr eure Bindung an langjährige Gewohnheiten und Vorurteile – diese morschen Vorstellungen und Handlungen, die euch fest im Griff haben.

Genauso sollten wir ab und zu unsere übliche Arbeit und die tägliche Routine unterbrechen, um für ein paar Tage an Retreats teilzunehmen. Während dieser Zeit lösen wir uns von allem, werden wie ein Kind und realisieren „Es gibt nichts zu tun auf dieser Welt.“ Sogar ohne uns wird die Welt nicht kaputt gehen oder auseinander fallen. Das sollten wir nicht vergessen.

Jetzt, wo wir noch in der Welt sind, müssen wir weiter arbeiten, denn obwohl das Rad der Gewohnheit gebremst worden ist, ist es noch nicht vollkommen zum Stillstand gebracht worden. Es wird noch einige Zeit dauern, bis das Rad still steht. Wenn wir zu heftig auf die Bremse treten, wird das Auto kippen und uns in Gefahr bringen. Da wir schon auf dieser Welt sind, müssen wir weiterleben und unsere Pflicht erfüllen. Wir sollten jedoch verstehen, dass nur in Folge des Trägheitsmoments das Schwungrad unserer Gewohnheiten aus der Vergangenheit nicht vollständig zum Stillstand gebracht worden ist.

Anstatt nur Dinge zu tun, an die wir gewöhnt sind, müssen wir auch neue Bestandteile hinzufügen. Sonst werden wir wiederkommen und die gleichen Dinge wieder tun. Zum Beispiel, das wir Schweine oder Soldaten werden. Auch wenn wir kein Soldat werden würden, würden wir doch eine dominante, autoritäre Persönlichkeit beibehalten.

Deshalb solltet ihr nicht die ganze Zeit auf euren Verstand hören. Wenn ich euch anweise, etwas zu tun, solltet ihr entsprechend handeln, euren Verstand ganz in eure Arbeit einbringen und euch voll auf ihre Ausführung konzentrieren. Auf diese Weise werden die Einflüsse aus eurer Vergangenheit zeitweilig abgeblockt. Wenn nicht, werden sie sich wieder und wieder wiederholen und ihr werdet wiederkommen müssen.

Bei der Arbeit sollten wir nicht darüber urteilen, ob der Job gut oder schlecht ist. Schwierig wird es dann, wenn wir Unterschiede machen oder Vorlieben zeigen. Sobald wir eine Aufgabe der Aeiner anderen vorziehen, beginnt der Verstand das sofort zu registrieren und zu sagen: „Ah! Er liebt diesen Job.“ Und wenn wir in ein nächsten Leben zurück kommen, wird uns diese Aufzeichnung wieder vorgespielt werden. Unsere Vorlieben sind Schuld an unserer Wiedergeburt. Wenn wir keine Arbeit der A einer anderen vorziehen, werden wir „handeln ohne zu handeln“ und bleiben ungebunden.

Aus diesem Grund ist es wichtig für uns, dass wir in gewissen Abständen alles fallen lassen und zusammen für mehrere Tage zum Retreat gehen. Aus dieser Praktik Praxis ziehen Ddiejenigen den größten Nutzen, die noch nicht vollständig erleuchtet sind. Obwohl wir täglich zuhause meditieren, ist unser Geist immer noch voll turbulenter Gedanken und wir müssen auch noch gegen viele Gewohnheiten ankämpfen. Wir erzielen also keine große Wirkung.

Ohne die Führung eines erleuchteten Meisters ist es tatsächlich so, dass wir jeden Tag die gleichen Reaktionen zeigen. Wenn uns jemand ruft, drehen wir uns um und schauen zurück; wenn wir gescholten werden, regen wir uns auf; wenn uns jemand mit liebevollem Blick ansieht, fängt unser Herz an zu klopfen (Gelächter). Solche dummen Sachen machen wir unser ganzes Leben lang, ständig beherrscht von äußeren Umständen, in die Irre geführt von unserem Verstand und festgelegt durch die Einflüsse aus unserer Vergangenheit. Wir sind also nicht wirklich frei und haben keine eigenständige Persönlichkeit. Findet ihr das nicht auch zum Weinen? Wir sind genau wir Rinder, die man am Nasenring führt.

Glaubt also nicht, dass wir bereits frei sind. Manchmal sollten wir alles fallen lassen und mehr meditieren, damit unsere innerste Kraft wieder hochkommen und unsere früheren Angewohnheiten reinigen kann. Nur dann können wir in Freiheit leben. Sonst sind wir von diesen Gewohnheiten eingeengt und wiederholen Leben für Leben die gleichen Handlungen.

Der Mann, die Frau, der Vater, die Mutter, die Kinder und die Freunde, die wir jetzt haben, waren in der Vergangenheit unsere Verwandten und Freunde oder waren auf irgendeine Weise mit uns verbunden. Zum Beispiel waren sie in vergangenen Leben unsere Chefs. Diese Personen, die einst einen starken Einfluss auf uns ausübten, kommen in diesem Leben zurück, um uns wieder zu beherrschen. Oder vielleicht haben wir sie vorher schon beherrscht, sodass wir zurück gekommen sind, um sie in diesem Leben wieder zu beherrschen. Frühere Tendenzen sind wie ein sich ständig drehendes Rad, das wir einfach nicht zum Stillstand bringen können.

Wir müssen also von Zeit zu Zeit neue Bestandteile und Handlungen hinzufügen, um für einige Zeit die in unserem Gehirn gespeicherten Muster auszulöschen. Nur dann wird das Rad anhalten, und wir werden eine Möglichkeit haben, über Fragen nachzudenken wie z.B. „Wer bin ich überhaupt?“ und „Warum sind wir hier?“ Wenn nicht, widmen wir uns täglich der gleichen Arbeit, waschen Wäsche, essen usw. und lassen uns von äußeren Bedingungen beherrschen, wobei unser Leben voll Elend und Leid ist und keinen Sinn hat. Es wäre sehr schade, wenn wir ein Leben lang so leben würden.

Seit uralten Zeiten haben alle Weisen und Heiligen sich verwirklichen, die Vergangenheit und die Zukunft verstehen und Erleuchtung und Befreiung erlangen können, weil sie sich Zeit genommen haben nachzudenken. Im Gegensatz dazu sind wir genauso wie Sklaven und Tiere, die alles tun, was andere Menschen ihnen befehlen. Wir schauen uns um, wenn man uns ruft und ärgern uns, wenn man uns schimpft. Jeder verhält sich genau gleich, und das ist völlig unsinnig! Jetzt, wo wir von dieser Sachlage genug haben, müssen wir uns erheben, gegen unseren Verstand rebellieren und uns fragen „Warum habe ich mein ganzes Leben so einen Unsinn gemacht?“

Die Sage von Milarepa –
die gewissenhaften Bemühungen eines Meisters,
seinen Schüler zu erziehen

Meister brauchen ihre Schüler nicht wirklich, damit sie eine Arbeit verrichten; sie wollen sie nur unterrichten. Und obwohl sie wissen, dass ihre Schüler gewisse Arbeiten absolut abscheulich finden, befehlen ihnen die Meister doch sie auszuführen. Schüler zu trainieren ist wirklich eine mühselige Aufgabe! Zum Beispiel kennt ihr alle die Geschichte von Milarepa, und ihr habt alle Mitleid mit ihm. Meiner Meinung nach war aber sein Meister der wirklich Bemitleidenswerte, denn Milarepa war sehr bösartig, als er jung war. Nur weil jemand sein Eigentum stahl, lernte er auf Befehl seiner Mutter Schwarze Magie, sodass er sich an seinem Feind rächen und ihn töten konnte. Diese Magie zu beherrschen dauerte mehrere Jahre, aber während dieser Zeit konnte er ständig nur ans Töten denken. Das nennt man „Tötungsabsicht“ und das zeigt, dass er sehr böse, stur und hartherzig war. Die Furcht in die Hölle zu kommen stieg erst in ihm hoch, nachdem er die Tat vollbracht und sein Lehrer der Schwarzen Magie ihn über das daraus entstehende Karma informiert hatte. Also suchte Milarepa nur einen erleuchteten Meister, weil er die Hölle fürchtete, und nicht auf Grund des edlen Ideals, das „Arhats“ und „Bodhisattvas“ wie ihr verfolgten.

Solche Menschen musste Milarepas Meister erziehen. Nach heutigen Gesetzen würden solche Leute wie Milarepa zu lebenslänglichem Gefängnis und Zwangsarbeit verurteilt werden, doch sein Meister lebte jeden Tag mit solch einem Kriminellen zusammen und musste ihn auch noch zivilisieren. Wie war es möglich, ihn moralisch aufzurichten? Milarepa war voll bösen Willens, bevor er den Mord überhaupt beging. Sein einziger Gedanke war, aus Rachegelüsten seinem Feind das Leben zu nehmen, aber als er es dann getan hatte, hatte er Schuldgefühle. Es war wirklich schwierig, ihn zu erleuchten! Selbst da vergab ihm der Meister und behandelte ihn nicht wie einen Mörder, sondern kümmerte sich stattdessen geduldig um ihn und lehrte ihn auf jede mögliche Weise. Er war in der Tat ein bemitleidenswerter Meister! Manchmal kann man es kaum aushalten mit gewöhnlichen, wohlwollenden Menschen zu leben, geschweige denn mit einem Verbrecher!

Milarepa hatte einen eigensinnigen Charakter, und wenn er tötete, tat er das gründlich. Er plante den Mord mehrere Jahre lang und vergewisserte sich, dass seine Feinde auch vollkommen tot waren. Bei der Suche nach der Wahrheit hielt er ebenfalls bis zum Ende durch. Er ließ sich nicht davon abbringen, sogar als ihn sein Meister abwies. Kaum war er an der Wohnung seines Meisters angekommen, richtete er sich häuslich ein, in der Absicht, dort auf unbegrenzte Zeit zu bleiben, und selbst als sein Meister „Nein“ sagte, war es ihm egal. Sein Meister schlug und schalt ihn täglich; er befahl ihm wiederholt, viele Jahre lang Häuser zu errichten und sie wieder zu zerstören, und doch ließ sich Milarepa nicht beirren. Es ist wirklich schwierig, so einen eigensinnigen Menschen zu unterrichten!

Milarepa wird allgemein wegen seines starken, unwandelbaren Glaubens bewundert, aber ich glaube, er war nur hartnäckig. Sogar wenn er seine Morde vorbereitete, ließ er sich bis zum Schluss nicht davon abbringen. Er war immer schon ein äußerst schwieriger Mensch gewesen und ließ sich nie von etwas abbringen, egal was er tat. Wie kann man so jemanden erziehen? Nichts desto weniger lehrte ihn sein Meister mit großer Geduld, nachdem er sich mutig und reuevoll gezeigt hatte. Nur indem er ihm ein kleines Reueopfer gebracht hatte, bescherte er seinem Meister sieben kummervolle Jahre.

Ihr wisst aber alle, wie wankelmütig gewöhnliche Menschen sind. Den einen Tag zeigen sie sich reuig, den nächsten Tag sind sie wieder voller Zorn. Milarepa leistete nur einen kleinen Akt der Reue und doch wurde er gerettet. Sein Meister beobachtete, wie sein Eigensinn ihn dazu zwang, stur zu handeln, ohne von seinen vorgefassten Meinungen abzuweichen. Also gebrauchte der Meister scheinbar irrationale Methoden, um mit seinen eigenwilligen Vorstellungen aufzuräumen. Nicht das der Meister es nötig gehabt hätte, ihn arbeiten zu lassen.

Der Meister hatte zahlreiche Schüler und hätte jemanden andern bitten können, das Haus zu bauen, das Milarepa baute. Warum ließ er also Milarepa das Haus alleine bauen und es wieder zerstören, wenn es fertig war, um es wieder aufzubauen? Der Meister befahl ihm Steine einen Berg hinauf zu tragen, um ein Haus zu bauen, und später fragte er ihn: „Wer hat dir befohlen es zu bauen?“ Diese Frage sollte Milarepa aus seiner gewohnheitsmäßigen Sturheit reißen und in Verwirrung stürzen. Wenn ihr die Schriften lest, solltet ihr ein umfassendes Verständnis entwickeln, um voll imn Bilde zu sein, anstatt die Schriften nur gedankenlos durchzublättern und zu denken: „Oh! Milarepa hatte einen wirklich starken Glauben! Oh! Milarepa war wirklich zu bemitleiden!“ Aber ihr wisst nicht, wer der wirklich Bemitleidenswerte war.

Erleuchtete Meister haben ein mitfühlendes Herz, eilen sofort zu Hilfe, wenn Sie sehen, dass jemand ein bisschen Bedauern oder Sehnsucht nach der Wahrheit zum Ausdruck bringt. Versteht ihr, Milarepa gab seinem Meister sehr kleine Geschenke. Er bot ihm nur die Hälfte der angeblichen Menge Goldstaub an, die er hatte, und behielt die Hälfte selbst, weil er glaubte, sein Meister sei habgierig. Also schenkte er ihm nur die Hälfte des Goldstaubes, den er hatte. Ihr könnt sehen, wie „aufrichtig“ er war! Milarepa würde im Hause seines Meisters leben, dort essen, dort trinken, dort schlafen und die Wahrheit lernen, und doch spendete er nur eine halbe Opfergabe.

Um Milarepa zu verstehen zu geben, dass er kein habgieriger Mann war, lehnte sein Meister sofort den Goldstaub ab. Milarepa brachte ihm also tatsächlich überhaupt kein Opfer dar. Sein Meister bat ihn immer wieder Tag und Nacht um Opfergaben, nur um eine Entschuldigung zu haben, ihn zu schelten und sich zu weigern, ihm die Methode zu übermitteln, denn die Zeit für Milarepa war noch nicht gekommen; sein Geist war noch unreif. Wir wissen das rein durch die Beobachtung seines Verhaltens, weil er nur eine halbe Opfergabe dar brachte. Es war eine kleine Menge Goldstaub und doch „sparte“ er die Hälfte davon für sich auf. Später beklagte er sich, dass sein Meister sich weigerte, ihm die Methode zu vermitteln, aber die wahre Methode darf nicht so leicht vermittelt werden! Ihr könnt nicht einfach daher kommen und einen Meister zwingen, euch die Methode zu vermitteln. So wie bei einem reichen Mann; er hat die Freiheit, sein Geld zu geben wem er will. Niemand kann ihn zwingen, denn das Geld gehört ihm.

Milarepa war ein sehr eigensinniger Mensch, aber sein Meister war sehr gut zu ihm; er war ausgesprochen geduldig und lehrte ihn sieben Jahre lang. Er wartete, bis er reifer wurde, und vermittelte ihm dann die Methode. Da Milarepa von Natur aus ausgesprochen stur war, erlaubte ihm der Meister nicht, ständig in der gleichen Höhle zu wohnen und zwang ihn, nach einer gewissen Zeit in eine neue umzuziehen. Diese Art von Askese ist nicht für jeden der richtige Weg zu spiritueller Praxis. Glaubt also nicht, dass wir die Wahrheit nur erreichen, wenn wir so praktizieren wie Milarepa. Das ist Unsinn! Unsere Persönlichkeit ist ganz anders als seine!

Zum Beispiel brauchte Shakyamuni Buddha nicht so extrem zu praktizieren, denn er hatte bereits ein mitleidsvolles Herz und konnte sich in Andere, die litten, hineinversetzten. Er musste deshalb keine solche Folter durchlaufen. Sein spiritueller Fortschritt ging schnell und ohne Hindernisse vonstatten. Außer während einer gewissen Zeit, als er aus Unwissenheit blind einem asketischen Regime folgte. Er hatte viele Menschen kennengelernt, die Askese praktizierten und kannte nichts anderes. Erst später wurde ihm klar, dass es falsch war, solche Techniken anzuwenden.

Fragt euch also nicht, warum ich nie befehle, asketisch zu praktizieren wie Milarepa, sondern euch stattdessen erlaube, hier in Santimen eure Zelte aufzustellen und im Wasser Spaß zu haben. Tagsüber lasse ich euch sogar einen Unterstand suchen und eure Hängematten aufhängen, um zu schlafen, euch auszuruhen oder zu meditieren. Nur am Abend meditiert ihr mehr. Da wir Berge und Flüsse hier haben, gebe ich euch die Möglichkeit, sie nebenbei zu genießen, sodass ihr gleichzeitig spirituell praktizieren und Spaß haben könnt.